Begeistert leben!

Da kommt Begeisterung auf, wenn die Würzburger Kickers in der 89sten Minute doch noch das entscheidende Siegtor schießen, oder wenn die Back-Street-Boys ihren Auftritt in der Carl-Diem Halle haben. Aber wenn die Kickers verloren haben, oder man älter als 15 geworden ist, dann bleibt von der einstigen Begeisterung nicht viel mehr als eine sentimentale Erinnerung.

Blenden wir zweitausend Jahre zurück: Menschen aus der gesamten bekannten Welt, von hochkultivierten Ägyptern bis hin zu den halbwilden Bewohnern der Insel Kreta waren in Jerusalem zu einem großen Fest versammelt. Und alle hörten voller Begeisterung hin, als sie plötzlich ungewöhnlich vertraute Klänge hörten. Jeder hörte es, und jeder so wie ihm der Schnabel gewachsen war: Jesus ist der Messias, der Retter aller Menschen. Und diese Begeisterung dauerte an, sie trugen die Botschaft in ihre Heimat, wo sie Gemeinden gründeten und das Evangelium immer und immer wieder weitergaben.

Und die da sprachen waren nicht - wie einige Anwesende vermuteten - schon früh am Morgen betrunken. Die Apostel waren vielmehr begeistert, oder besser gesagt, ergriffen vom Geist Gottes. Und da hielt es sie nicht mehr in Häusern und Synagogen. Kleinlicher Gemeindemief wurde durch den Duft der großen weiten Welt weggeblasen.

Und wir? Wie stehen wir zum Junior-Partner der Dreieinigkeit? Bewahrung der Schöpfung - natürlich. Jesus, unser Bruder und Herr - selbstverständlich. Aber der Geist Gottes, den die Bibel (Römer 8,14) als Antriebsfeder christlichen Lebens bezeichnet, hat in unserer Kirche nicht gerade Hochkonjunktur.

Doch ohne Heiligen Geist ist die Apostelgemeinde nicht mehr als die Ortsgruppe Gerbrunn eines Weltverbesserungsvereins. Wir brauchen also den Geist Gottes, aber wie können wir ihn erreichen?

Und da liegt der Haken: gar nicht! Der Geist Gottes ist ein Geschenk, das nicht verdient werden kann. Alles was wir tun können und müssen ist, für dieses Geschenk empfangsbereit zu sein und mit dem altkirchlichen Choral zu beten: Komm heiliger Geist, Herre Gott. Dann kann sich auch bei uns die Pfingstbotschaft ausbreiten: Jesus ist Christus.