Der Apostelbrief

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Gedanken zur Ökumene

Autor

Lebendige Ökumene. Gibt es die überhaupt? Und was meinen wir damit?

Ökumene ist für mich das Zusammenleben verschiedener Konfessionen, bei uns meistens der evangelischen und katholischen Christen. Im normalen Miteinander fallen die Unterschiede gar nicht auf, was die Zusammenarbeit sehr erleichtert. So ist es für uns selbstverständlich, zusammen die monatlichen Seniorenandachten durchzuführen, einen gemeinsamen Kreuzweg, den Weltgebetstag oder die Kinderbibelwoche. Auch die beiden Chöre sind ökumenisch, und dort wird fröhliche Gemeinschaft gelebt - um nur einige Beispiele zu nennen.

Das unterschiedliche Verständnis zeigt sich eher in der Feier der Eucharistie, dem Amtsverständnis und dem Papst. Das sind Unterschiede, mit denen wir heute leben müssen, und manch eine konfessionsverschiedene Ehe meistert dies mit Bravour. Warum gibt es also ab und zu Unstimmigkeiten? - Liegt es nicht oft an Unwissenheit und Unkenntnis dem Partner gegenüber? Haben wir vielleicht auch nur Angst, in irgendeiner Weise vereinnahmt zu werden? Nehmen wir unsere eigene Meinung zu wichtig?

Ich meine die zunehmende Säkularisierung stellt ein Problem für beide Kirchen dar, wie es uns bei unserem jährlichen Rätetreffen wieder vor Augen geführt wurde (dabei spielen Papst und Zölibat eine eher kleinere Rolle). Ich sehe das als Herausforderung, in größeren Kreisen zu denken und auf den anderen zuzugehen. Denn gemeinsam können wir vielleicht etwas bewegen, weil unsere Stimmen dann einfach mehr Gewicht haben.

Diese Einsicht trug auch zu dem Be such des evangelischen Vorsitzenden der EKD Nikolaus Schneider bei Papst Franziskus bei. Wie dem Zeitungsartikel der Zeit vom 11. April 2013 zu entnehmen ist, haben sich die beiden Herren gut verstanden. Nebenbei bemerkt: Reizthemen wurden ausgeklammert, was bei einem ersten Treffen verständlich ist. Aber geht es nicht auch um mehr? - Nicht nur um unsere Vorstellung, wie Kirche auszusehen hat, sondern doch eher darum, auch heute noch die Botschaft Jesu Christi von Gottes großer Liebe unter die Menschen zu bringen! – Mir fällt das Lied ein: »Einsam bist Du klein, aber gemeinsam können wir Anwalt des Lebendigen sein…«

Lassen Sie uns doch alle zu Anwälten des Lebendigen werden – gemeinsam.

Christiane Konrad (Ökumenebeauftragte des KV)