Der Apostelbrief

Dezember 1998 - Januar 1999
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Tanz und Meditation

Andere Tänze, andere Teilnehmerinnen, andere Ziele -----

Ursprünglich war es ein zusätzliches Angebot des Ökumenischen Frauenkreises im Herbst 1990 unter Ruth Behnk. Von den Teilnehmerinnen aus dieser Zeit sind durch Wegzug, körperliche Beschwerden und Anderes nur noch wenige übriggeblieben. Wir haben uns verjüngt, tanzen weiter im neunten Jahr, auch mit Frauen aus anderen Gemeinden. Im Mittelpunkt jedes Treffens steht ein Thema aus dem Zeitgeschehen, wie Schalom Israel, oder dem Jahreskreis. Immer im Februar nehme ich das Thema des Weltgebetstages auf mit Tänzen aus dem jeweiligen Land, vor der Sommerpause das Thema des Dekanats-frauentages. Besonders schön finde ich eine Zusammenarbeit mit einer Teilnehmerin aus der Gruppe zu einem ausgewählten Text. Meine Tanz-Fortbildungsgruppe trifft sich an zwei Wochenenden im Jahr zur Weiterbildung. Aus diesem reichen Schatz an sakralen Tänzen aus vielen Kulturkreisen und Ländern setze ich mein Programm, zum Thema passend, zusammen. Choreographien zu klassischer und moderner Musik werden ergänzt durch Tänze mit gesungenen Liedern. Durch die Symbolik der Tänze mit ihren Gebärden und unterschiedlichen Schrittkombinationen werden wir ganzheitlich angesprochen. Beliebt sind auch sogenannte Bewegungsmeditationen wie die »Meditation des Kreuzes« von Bernhard Wosien (Begründer des Meditativen Tanzes), um das Eingebundensein zwischen Himmmel und Erde erlebbar zu machen. Das Ziel ist, aus der Bewegung heraus zur Ruhe zu finden, zu den inneren Quellen. Auch das gemeinsame Gespräch mit gegenseitigem Verständnis hilft auf dem Weg zur eigenen Mitte. Bei meinem Weihnachtsthema: »Der Engel in Dir ...« nach einem Gedicht von Rose Ausländer, steht eine Tanzchoreographie zum Chor der Engel aus dem Oratorium »Elias« von Mendelssohn-Bartholdy im Mittelpunkt: »Denn er hat seinen Engeln befohlen über Dir, daß sie Dich behüten auf allen Deinen Wegen, daß sie Dich auf Händen tragen, und Du Deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest«. Mit diesem 91. Psalm wünsche ich allen Lesern eine gesegnete Adventszeit und vielleicht »Auf Wiedersehen« 1999 in einem der beiden Tanzkreise.

Sigrid Palm

Tanz