Der Apostelbrief

Februar - März 1999
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Ein Gruß von Martina Fritze

Liebe Gemeinde,

Ich bin seit 1. Dezember mit 5 Stunden wöchentlich in der Apostelkirche angestellt - das wurde durch Spenden von Gemeindegliedern möglich! Sicher kennen mich viele von Ihnen schon durch die Gottesdienste, die ich als Prädikantin immer wieder in unserer Gemeinde gestalte. Meine ursprüngliche Heimat ist in Betzenstein in der Fränkischen Schweiz. 1988 beendete ich die Ausbildung zur Diakonin an der Diakonenschule in Rummelsberg. Danach war ich in einer Kirchengemeinde in Kitzingen als Gemeindediakonin hauptsächlich für Kinder- und Jugendarbeit und für den Aufbau eines Besuchsdienstkreises zuständig. Berufsbegleitend habe ich eine Bibliodramaleiterausbildung gemacht. Als sich unser erstes Kind ankündigte, fiel es mir dann sehr schwer, von dieser Gemeinde Abschied zu nehmen. Doch in jedem Ende liegt bekanntlich ein neuer Anfang. Und der Abschied dort ermöglichte mir ein Kennenlernen und Hineinwachsen in die Kirchengemeinde in Gerbrunn.

Mittlerweile sind 6 Jahre vergangen und unsere fünfköpfige Familie ist hier in der Apostelkirche sehr tief verwurzelt. Nicht nur, daß ich mich schon seit längerer Zeit dem Kigo-Team angeschlossen habe, auch unsere Kinder Julia (6 Jahre), Lukas und Marie (beide fast 5 Jahre), fühlen sich in der Kirche wie zuhause. Sie sind mit eingebunden, wenn Kinderkirchenvormittage vorbereitet werden, wenn die Bühnen fürs Krippenspiel aufgebaut werden, wenn mit den Kindergottesdienstkindern Elemente für den nächsten Familiengottesdienst einstudiert werden.

Diese enge Verbindung zur Gemeinde bekommt nun durch meine Anstellung noch eine andere Qualität. Ich hoffe sehr, daß ich den Erwartungen, die unterschiedliche Gemeindeglieder an eine hauptamtliche Kraft haben, gerecht werden kann.

Mein Aufgabenbereich wird sich nicht nur auf eine Weiterführung der Arbeit mit Kindern erstrecken, ich möchte sehr gerne auch unterschiedliche Bereiche der Erwachsenengemeinde mitgestalten. So ist zum Beispiel angedacht, einen Besuchsdienstkreis aufzuhauen.

Eine Gemeinde ist für mich wie ein Baum, der Lebensraum bietet, für Große und Kleine, für Starke und Schwache, für Leute, die lieber für sich sind und andere die die Gemeinschaft brauchen, um sich selbst entfalten zu können. Unterschiedliche Menschen, in verschiedenen Lebenssituationen sollen ein Zuhause finden, sich angenommen und ernstgenommen fühlen und sich so wohl fühlen, daß sie Lust haben zu bleiben und wie die Vögel im Baum ein Nest zu bauen. Andere kommen, um einen Moment im Schatten zu verweilen, sich auszuruhen und neue Kraft für ihr Leben schöpfen. Damit das gelingt, muß eine Gemeinde genauso gepflegt werden wie ein Baum und es ist klar, einer allein kann das nicht. Darum möchte ich in Gerbrunn das Meine dazu tun, damit viele ihre Gemeinde mit so einem Baum vergleichen können. Damit das gelingt, brauche ich Ihre Anregungen, Ihr offenes Wort und Ihre Unterstützung in Wort und Tat und im Gebet.

Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mit Groß und Klein und Jung und Alt in der Apostelkirche.

Es grüßt Sie ganz herzlich verbunden mit der Hoffnung sich bald kennenzulernen

Diakonin Martina Fritze