Der Apostelbrief

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Kirchentag im Jahr der Reformation – Das Highlight des Jahres?

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Kirchentag – klar gehört hab' ich davon schon mal, aber damit beschäftigt, was das genau eigentlich ist, hab ich mich bis zu diesem Jahr noch nicht. Bis mich dann eine Freundin fragte, ob ich nicht Lust hätte mit ihr nach Berlin/Wittenberg zu fahren und live beim Kirchentag dabei zu sein. Ganz spontan hab ich Ja gesagt und so ging es für uns Ende Mai nach Berlin. Der Kirchentag stand in diesem Jahr unter dem Thema „Du siehst mich“ und ganz getreu diesem Motto wurden die Kirchentagsbesucher in ihren knalligen orangenen Schals und T-Shirts ganz bestimmt nicht übersehen. Aber was genau passiert denn nun auf so einem Kirchentag, was macht man da und was kann man erwarten? Das ist recht einfach zu beantworten: Der Kirchentag ist genau das, was man will, das er ist. Die Auswahl an Angeboten ist so riesig, dass wirklich jeder genau das finden sollte, worauf er Lust hat. Egal ob man auf klassische Bibelarbeit und Gottesdienste aus ist, tiefgründige Diskussionen zu christlichen und sozialen Fragen schätzt oder selbst aktiv und kreativ werden will – man kann sicher sein, auf dem Kirchentag passende Angebote zu finden.

Kirchentag 2017

Wir haben versucht von allem ein bisschen was mitzunehmen und sind quer durch Berlin gefahren, um Gottesdienste zu feiern, einem Poetry Slam zu lauschen, an der Kirche der Zukunft zu bauen und in einem Planspiel uns der Flüchtlingsfrage zu stellen. Wann immer es einem zu viel an Informations- und Eindrucksflut wurde, konnte man sich bei herrlichem Wetter im Sommergarten auf der Wiese vor der großen Bühne entspannen und die musikalische Unterhaltung genießen. Beim Schlendern durch die zahlreichen Messehallen wurde man über kirchliche Dienstleister, Verbände und Einrichtungen informiert und konnte ganz nebenbei noch tolle Postkarten abstauben. Neben all diesen zahlreichen und spannenden Veranstaltungen und Aktionen darf aber das Wichtigste natürlich nicht zu kurz kommen: Das leibliche Wohl! Ob Veganer, Vegetarier oder Fleischfresser, Liebhaber der traditionellen deutschen Küche oder experimentierfreudiger Essenstester – für jeden war etwas dabei. Wir haben uns bewusst gegen den Festgottesdienst in Wittenberg entschieden, und ob das nun ein absolutes must-have (zu deutsch: muss sein) auf dem Kirchentag des Reformationsjubiläums ist oder eine erzwungene Veranstaltung, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Allerdings kann ich für mich sagen, dass nach vier Tagen voller Diskussionen, Vorträgen, Kabarett, Musik und kreativem Gestalten ein entspannter Sonntag bei einem leckeren Frühstück definitiv auch mal was Schönes ist. Egal wofür man sich am Ende entschieden hat und welche Ausrichtung das selbstgewählte Programm hatte, eines war der Kirchentag auf jeden Fall: ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergessen wird. Bleibt nur noch die Frage: Was bringt’s? Was habe ich persönlich und alle anderen Besucher des Kirchentages mit nach Hause genommen und was hat es all den Kirchenkritikern und Glaubenszweiflern gebracht? Was sich aus diesen Eindrücken entwickelt und inwiefern der Kirchentag und die Ideen die hier entstanden sind weiterwirken, bleibt abzuwarten und hängt wohl ein bisschen von jedem Einzelnen von uns ab.

Aber eins kann ich mit Sicherheit sagen: Kirchentag 2019 – ich komme!

Nina Auerhammer