Der Apostelbrief

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„Stolpersteine“
Die Reformation geht weiter - wie aktuell sind Martin Luthers Aussagen?

Stolpersteine

Martin Luthers revolutionäre theologische Erkenntnisse, pointierte Thesen und deren Konsequenzen haben vor 500 Jahren provoziert, wach gerüttelt und buchstäblich zur Reformation, letztlich zur Spaltung der christlichen Kirchen geführt. Aber Revolution bleibt ein Prozess: Vor allem in den letzten 100 Jahren haben, verbunden mit gesellschaftlichen Veränderungen, weitere revolutionäre Prozesse innerhalb der evangelischen Kirche stattgefunden, wie z.B. das Frauenordinariat.

Wie sieht es bei uns aus? Empfinden wir Luthers Aussagen im „Jubiläumsjahr“ als provokant? Berühren sie uns? Können Sie dazu anregen, Kirche weiterzuentwickeln? Was muss sich verändern, damit die (evangelische) Kirche attraktiv bleibt oder wieder wird? Besteht „Reformationsbedarf“? Und wenn ja: Wo?

„Stolpersteine“ in Form großer Pappkartons luden am diesjährigen Kirchweihfest mit dem Motto „Die Reformation geht weiter“ ein, sich mit Aussagen Martin Luthers, bzw zu Kirche allgemein auseinanderzusetzen und eigene Gedanken oder Kommentare aufzuschreiben. Hier einige Ergebnisse:

Man tut besser daran, wenn man dem Nächsten einen Pfennig gibt, als wenn man Petrus eine Kirche baut, denn das ist von Gott geboten, jenes aber nicht. (Martin Luther)
  • ... find ich gut
  • ... manchmal kann Kleines viel bewirken!

In meiner Kirche fehlt mir ...
  • „NICHTS, ich finde sie schön“, “Leute, die Arbeit sehen und machen, anstatt zu meckern“
  • „Ich nehme von den Predigten viel mit in meine oft anstrengende Woche“
  • „Wir haben eine großartige Kirche. Der Gottesdienst ist sehr bereichernd. Leider gehe ich zu selten (Mea Culpa)“

In meiner Kirche ist mir wichtig ...

„Die Jugendlichen“, “Gottesdienst zu feiern“, „meine Mitmenschen“, „der Kontakt zu anderen Menschen“, „Austausch mit anderen Christen“, „Vielfalt und Offenheit“, „Gemeinschaft aller Altersgruppen“

„Woran du nun dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das ist eigentlich Dein Gott.“ (Martin Luther)
  • „Mein Herz hängt an vielen Dingen, vor allem Menschen, wäre ja schlimm wenn nicht“
  • „Das müsste man sich immer wieder bewusst machen“
  • „Wenn Du Dich von Gott leiten lässt und ihm ganz vertraust, zeigt er dir den Weg zum Glück“

„Unser Nächster ist jeder Mensch, besonders der, der unsere Hilfe braucht.“ (Martin Luther)
  • „Ich schäme mich für die Fernsehbilder von ertrinkenden Menschen im Mittelmeer, wenn ich den obigen Satz lese“.
  • „M. Luther hat gut reden“
  • „Wenn ich vermummte Demonstranten sehe, dann frage ich mich: was geht in diesen Köpfen vor“

„Wer die Welt verändern möchte, muss bei sich selbst anfangen.“ (Willy Meurer)
  • „Wenn man bei sich selbst anfangen würde, würde es keinen Krieg geben“.
  • „Man könnte auch unnötigen Streit vermeiden“
  • „Es ist oft leichter Kritik zu üben, als Kritik annehmen zu können und konstruktiv zu nutzen“.

Zusammenfassend ist somit bei den der Kirche vermutlich nahestehenden Besuchern des Kirchweihfestes, die bei diesem Gedankenaustausch mitgemacht haben, eine überwiegend positive Stimmung gegenüber unserer Kirche hier in Gerbrunn zu spüren. Hervorzuheben ist die Inspiration durch die Gottesdienste, sowie die Bedeutung zwischenmenschlicher Kontakte.

Und auch die weiterhin bestehende Aktualität von Zitaten Martin Luthers zum Umgang mit dem Nächsten wird anhand von Beispielen deutlich.

Noch stehen die Kästen im Kirchraum und bieten freie Fläche, um weitere positive oder auch konstruktiv-kritische Kommentare zuzufügen.

Lassen Sie sich inspirieren und geben Sie Ihre Gedanken weiter!

-SH-