Bei Sonnenschein und unter blauem Himmel machten sich an Pfingstmontag Menschen aus vier Kirchengemeinden gemeinsam auf den Weg. Etwa 10 Teilnehmer aus unserer Gemeinde versammelten sich um 9 Uhr mit etwa 30 katholischen Mitchristen auf dem Kirchplatz von St.Nikolaus. Pastoralreferent Felix Lamprecht begrüßte die Teilnehmer und gab seiner Freude Ausdruck, dass die traditionelle Pfingstwallfahrt der katholischen Pfarreiengemeinschaft Würzburg-Ost zur Weinbergskapelle nach Randersacker erstmals ökumenisch veranstaltet wird.
Nach einem Kirchenlied, begleitet von Dr. Martin Kamp an der akustischen Gitarre und einer Andacht, machte sich die Prozession von Fahnen begleitet auf den Weg über die Flur Richtung Schönstatt-Kapelle. Dort trafen wir auf unsere Glaubensbrüder der Gemeinden auf der Keesburg, St. Alfons (katholisch), die von Pater Bernd begleitet wurde, und Auferstehungskirche (evangelisch). Gemeinsam setzten wir unseren Weg durch Flur, Felder und Weinberge fort. Je ein katholisches und ein evangelisches Gemeindemitglied wechselten sich ab, während der Prozession Gebete, Fürbitten, Litaneien vorzubeten, die von den Wallfahrerinnen und Wallfahrern erwidert wurden. An markanten Stellen, wie zum Beispiel der Schönstatt-Kapelle, hielten wir inne, hörten aus dem Munde von Vertretern beider Kirchen religiöse Impulse, sangen, wiederum von Dr. Kamp begleitet, Kirchenlieder und setzten die Prozession bis zur Weinbergskapelle fort.
Auf der Schattenseite der Kapelle hatten unsere katholischen Freunde Tische und Bänke aufgebaut und Diakon Helmut Greissl leitete den ökumenischen Gottesdienst im Freien an einem mit Blumen geschmückten Altar, der Gesang der Gemeinde wiederum begleitet durch das wunderschöne Gitarrenspiel von Dr. Kamp und dem Gesang der Vögel. Zu Beginn des Gottesdienstes gab Diakon Greissl seiner Trauer und Sorge über die Zukunft der von den Redemptoristen betreuten Gemeinden darüber Ausdruck, dass nur wenige Tage vor dem Pfingstfest die Ordensgemeinschaft den Beschluss gefasst hatte, nach 70 Jahren die Niederlassung der Redemptoristen in Würzburg aufzulösen.
Die ökumenische Wallfahrt 2023 endete dennoch mit frohem Mut der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einer fränkischen Brotzeit und einem guten Schoppen, bevor wir uns wieder zu Fuß oder mit Fahrgemeinschaften auf den Rückweg nach Gerbrunn machten.
Steffen Siegl