Im Folgenden setzen wir unsere Interviewserie mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Kirchengemeinde fort. Das folgende Interview haben wir mit Katharina Knauer geführt, die den Ökumenischen Chor Gerbrunn seit einem Jahr überaus erfolgreich leitet.
Apostelbrief: Liebe Katharina, zunächst herzlichen Dank für deine Bereitschaft zu diesem kleinen Interview. Obwohl du im Apostelbrief 156 anlässlich deiner Übernahme der Chorleitung schon einiges über deinen Werdegang berichtet hast, erzähle doch bitte noch einmal, wo du geboren und aufgewachsen bist.
K.K.: Geboren und aufgewachsen bin ich in Nördlingen, wo ich auch das Gymnasium besuchte. Später lebte ich einige Zeit in Stuttgart und Dinkelsbühl, 2019 kam ich dann nach Würzburg.
Apostelbrief: Und wie verlief deine musikalische Ausbildung? Soweit ich weiß, kommst du aus einer musikalisch sehr aktiven Familie?
K.K.: Das ist richtig. Mein Vater ist ein professioneller und sehr aktiver Kirchenmusiker. In verschiedenen seiner Chöre habe ich jahrelang gesungen, außerdem Klavier und Geige gelernt. In Würzburg habe ich dann Schulmusik mit Hauptfach Geige studiert.
Apostelbrief: Ich durfte ja miterleben, wie du in Würzburg ein Werk für großen Chor und Streicher dirigiert hast (Foto). Was ist das für ein Gefühl zu erleben, dass viele professionelle Musiker kleinsten Bewegungen deiner Finger und deiner Gestik folgen?
K.K.: In der Musik Dinge auszuprobieren, zumal in reicher Besetzung, ist schon ein großes Privileg. Und dann bei Aufführungen die Rückmeldung der beteiligten Musiker zu erleben ist eine große Freude.
Apostelbrief: Du spielst ja auch Klavier (was wohl für alle Studenten in der Musikausbildung obligatorisch ist) und seit deinem 6. Lebensjahr Geige. Da spielst du sicher auch mit anderen zusammen Kammermusik? Was habt ihr denn so studiert und gespielt?
K.K.: In Dinkelsbühl habe ich in verschiedenen Quartett- und Quintettbesetzungen Kammermusikwerke gespielt, u.a. von Schubert und Schumann.
Apostelbrief.: Könntest du dir vorstellen, in der Apostelkirche mal ein Konzert mit deinem Chor zu geben, ergänzt durch Stücke für Violine und Klavier, oder sogar Violine, Klarinette und Klavier, zusammen mit unserem professionellen Klarinettisten Alex?
K.K.: Sehr gerne. Allerdings ist die Organisation solcher Konzerte fast noch aufwändiger und zeitraubender als die eigentliche Probenarbeit. Wegen meiner ungewöhnlich hohen Belastung nicht nur in der Hochschule für Musik, sondern auch in meinem Nebenfach Englisch (Zulassungsarbeit!) hat das wohl erst im nächsten Jahr Chancen auf Realisierung.
Apostelbrief.: Im Gegensatz zu anderen Gerbrunner Chören mit sehr einseitigem Repertoire hast du mit uns ja schon Stücke aus vielen Epochen einstudiert, von sog. Alter Musik bis zu modernen Spirituals und Gospels. Gibt es Komponisten oder Stilepochen, die dir besonders am Herzen liegen?
K.K.: Das kommt auf das Genre an. In der Chormusik faszinieren mich acappella-Werke der Romantik, aber auch modernere Werke aus der überreichen skandinavischen Tradition, wie z.B. Gjeilo. Bachs Instrumentalmusik mit Solisten und Chören ist immer ein Erlebnis.
Apostelbrief.: Wir wünschen uns von Herzen, dass du noch lange bei uns bleibst. Auf dem zweiten Foto, aufgenommen nach einem Auftritt des Ökumenischen Chors in der Apostelkirche, scheinst du ja recht zufrieden zu sein. Was sind deine Wünsche an unseren Chor?
K.K.: Mir macht die Arbeit mit euch viel Freude, aber ein paar mehr Männerstimmen wären sicher eine Bereicherung. Wie lange ich noch bei euch bleiben kann, bestimmen äußere Umstände, wie z.B. der Zeitpunkt des Beginns meines Referendariats als Schulmusikerin.
Apostelbrief: Liebe Katharina, ich danke dir für das Gespräch und wünsche dir alles Gute für deine musikalische und persönliche Zukunft.
Das Interview führte
Jürgen Appell