Der Apostelbrief

Dezember 2001 - Januar 2002
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Liebe Apostelkirchengemeinde,

während ich diese Worte schreibe, drängt sich unsere Regierung gerade wieder einmal darum, endlich auch 4000 Soldaten nach Afghanistan schicken zu dürfen. Dabei ist dieser Krieg im Grunde doch nichts anderes, als der hilflose Versuch, die Angst zu besiegen. Mit schlimmen Folgen für die eh schon über die Maßen geplagte Bevölkerung. Vielleicht hätte man den islamischen Fastenmonat Ramadan respektieren und zu Verhandlungen nutzen sollen.

Unser bevorstehendes Weihnachtsfest wird ja auch gern als das Fest des Friedens gesehen. »... Friede auf Erden« kündigen die Engel an. Aber ist uns verheißen, dass dieser Frieden einfach so vom Himmel fallen wird? »Kehrt um!«, ruft der erwachsene Jesus. Und Zenetti erinnert in einem Gedicht:

Es ist nicht schwer, zum Guten anzuhalten ganz allgemein
wer will sein Leben nicht ideal gestalten ganz allgemein
doch nehmt's genau und seht das Gute ist konkret
und Gott ist im Detail
weil

Es ist nicht schwer, vom Frieden schön zu reden ganz allgemein
es wäre fein, wenn jeder hülfe jedem ganz allgemein
doch nehmt's genau und seht der Friede ist konkret
und Gott ist im Detail
weil

Es ist nicht schwer, die Bibel zu zitieren ganz allgemein
mit Christentum das Dasein zu verzieren ganz allgemein
doch nehmt's genau und seht der Glaube ist konkret
und Gott ist im Detail

Konkreter Friede möge einkehren in unsere Familien, in unsere Welt. An Weihnachten und auch sonst.