Der Apostelbrief

Dezember 2002 - Januar 2003
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Dank für Ihre Spende

Zwei Drittel des Überschusses aus den Einnahmen des Kirchweihfests wurden in diesem Jahr an Pfarrer i.R. Friedwald von Dufving überwiesen zur Unterstützung seiner Arbeit für die evangelischen Gemeinden in Kasachstan und Kirgistan. Er schreibt an die Apostelgemeinde:

Ich bedanke mich sehr herzlich für die Spende Ihrer Gemeinde von 856 Euro aus dem Erlös Ihres Gemeindefestes. Ihre Spende hilft uns sehr, um weiterhin helfen zu können in Kasachstan und Kirgistan.

Wenn in den zurückliegenden Jahren unsere dortigen Gemeinden auch kleiner wurden durch die Ausreise der Deutschstämmigen, so beginnen jetzt aber seit einiger Zeit wieder Gemeinden zu wachsen. Das ist schon ein erster Erfolg davon, dass durch den Übergang zur russischen Sprache von unseren Mitarbeitern in der Sonntagsschul- und Jugendarbeit sich das Gesicht der Gemeinden zum Teil stark verändert hat. In Kasachstan konnten in diesem Jahr fünf Pastoren in den Gemeindedienst entsandt werden, ebenso Mitarbeiter in der Sonntagsschul- und Jugendarbeit.

Ich selbst war in diesem Sommer wieder für einige Wochen mit einer Krankenschwester zusammen in Kirgistan, um wieder mitzuhelfen, Diakoniehelferinnen und -helfer zuzurüsten. Ein Teil der diesjährigen Kursteilnehmer waren schon vor zwei Jahren bei einem Grundkurs dabei und wir konnten nun erleben, was einige von ihnen für großartige Arbeit leisten. Es gibt dort keine organisierte häusliche Krankenpflege wie bei uns. Alte Menschen und Kinder sind durch die Notstände am meisten betroffen. Vor einiger Zeit waren japanische Atomwissenschaftler in Nordkasachstan (unweit der Stadt Semipalatinsk liegt das Atomtestgelände der ehemaligen Sowjetunion) und haben bei Messungen festgestellt, dass die atomare Verseuchung dort höher ist als um Tschernobyl. Ebenso ist die atomare Verseuchung auch in Kirgistan sehr schlimm. Zum einen liegt in nur geringer Entfernung kurz hinter der Grenze das chinesische Atomtestgelände, zum anderen befindet sich im Süden Kirgistans eines der größten ehemaligen Uranabbaugebiete, die nur sehr notdürftig abgesichert sind. Dort droht jetzt eine sehr schlimme Verseuchung des Grundwassers, so hat die Weltgesundheitsorganisation WHO kürzlich festgestellt.

Im Anschluss an den Diakoniekurs haben wir noch mehrere Gemeinden besucht. Es war eine Freude für uns, den großen Anteil an Kindern und Jugendlichen in den Gottesdiensten zu erleben, die mit Lesungen und Gedichten auch im Gottesdienst mitwirkten.

Ich konnte dort auch wieder mehrere Familien mit an Phenylketonurie erkrankten Kindern besuchen, die wir mit den für sie lebenswichtigen Spezialnahrungsmitteln versorgen. Wir konnten uns davon überzeugen, dass diese Nahrungsmittel, wie auch Medizin und medizinische Hilfsmittel, gut angekommen sind und verantwortungsvoll verwaltet und verteilt werden. Die Transporte dorthin sind sehr langwierig und zum Teil sehr abenteuerlich, aber bis jetzt ist alles gut angekommen. -

Ich bedanke mich nochmals sehr herzlich für Ihre Mithilfe im Namen derer, denen wir damit helfen können.

Mit freundlichem Gruß

F. von Dufving