Der Apostelbrief

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Johannisfest

Bald steht sie wieder an: die große Sonnenwende – das Johannisfest! Der 24. Juni wird als der Tag der Sonne und der großen Sonnenwende gefeiert. In diesen Tagen hat die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel erreicht und scheint am längsten. Danach werden die Tage wieder kürzer und die Nächte wieder länger. An diesem Tag wird die Sonne als unser Licht- und Wärmespender gepriesen. Sie lässt alles auf unserer Erde wachsen und reifen. Laut altem Glauben, sollen Kräuter, die an diesem Tag zur Mittagsstunde gesammelt werden, besondere Heilkräfte besitzen. Im Mittelpunkt des Festes steht das große Sonnwendfeuer in der Nacht vom 23. zum 24. Juni als Zeichen für die Lebenskraft der feurigen Sonne. Der Sommer beginnt und er wird feurig begrüßt.
Johannesfeuer
In alter Zeit wollten die Menschen damit die Sonne beschwören, sich nicht von der Erde zurückziehen, vor allem nicht im Winter ganz zu verschwinden, sondern wieder alles wachsen zu lassen auf der Erde. Das Feuer wurde entweder auf einem freien Platz oder noch lieber auf den Bergen entzündet. Es wurden sogar brennende Räder als Sonnenräder ins Tal gerollt. Das geschieht in manchen Gegenden auch heute noch. Ganz Mutige sprangen durchs Feuer und glaubten, dadurch gesund zu werden oder zu bleiben. Warum ist es aber gerade der 24. Juni, an dem das Johannisfest gefeiert wird und nicht am 21. Juni, dem wirklich längsten Tag? Es ist der Geburtstag des Propheten Johannes – er war der »Vorläufer Jesu«. Johannes taufte Jesus Christus im Jordanfluss. Früher wurden am Johannistag auch die Brunnen gereinigt, aus denen Wasser geschöpft wurde. Anschließend wurde das Wasser gesegnet und ein Brunnenfest veranstaltet.
SV