Der Apostelbrief

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Ökumenischen Aktiven Senioren Gerbrunn besuchen das Kompostwerk

Qualitätskompost als Grundlage für neues Leben

»Was geschieht eigentlich mit unserem Bioabfall« war das Februar-Thema der monatlichen Unternehmung der Ökumenischen Aktiven Senioren Gerbrunn, unter der Leitung von Katharina Kummer. Treffpunkt war das Kompostwerk Würzburg, das vor 10 Jahren gebaut wurde. Dort wurde die Gruppe von Monika Stöber, zuständig für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, begrüßt.

Sie informierte die Besucher, dass der Hauptlieferant des Kompostwerkes der Inhalt der Biotonne aus der Stadt Würzburg, aus zehn Gemeinden des Landkreises (darunter auch Gerbrunn) und dem Main-Tauber-Kreis ist. Viele private Personen nutzen auch die günstige Lage um ihre Gartenabfälle, bis zu einer Menge von zehn Kubikmeter kostenlos, im Werk abzugeben. Baum- und Strauchschnitt ergänzen den Bioabfall, weil er für die notwendige Strukturauflockerung bei der Kompostierung sorgt.

Vor der Kompostierung wird der Bioabfall von den leider immer noch zuviel vorhandenen Fremdstoffen, wie Plastiktüten, Metall usw. gereinigt. Die Besucher schüttelten den Kopf darüber, was unvernünftige Bürger alles in den Biotonne werfen! Monika Stöber bat dringend darum, nur Zeitungspapier (die Druckerschwärze ist jetzt schwermetallfrei) oder Papiertüten bei der Verpackung von Bioabfällen zu verwenden.

Das Werk ist von der Anlieferung bis zum Kompostlager vollständig eingehaust. Die gesamte Abluft wird erst gewaschen und dann über Biofilter gereinigt. Die Kompostierung wird nach dem GICOM-Tunnelreaktor-System durchgeführt. Jeder Tunnel wird individuell gesteuert. Für den Rotteprozess wird nur Regenwasser verwendet, das von den Dachflächen gesammelt wird.

Kompostwerk Besichtigung
An einem von Monika Stöber geöffneten Ventil konnten die Besucher die Abluft nach dem Biofilter riechen. Sie duftete nach Wald, da die Abluft nach der Wäsche durch einen Holzschnitzelfilter geführt wird.
Kompostwerk:Begrüßung
Bevor das Kompostwerk innen besichtigt wird, begrüßt Monika Stöber die Ökumenisch Aktiven Senioren Gerbrunn.

Die Rottetemperaturen werden genau mit Sensoren überwacht, um eine gesicherte Hygienisierung zu erhalten. Nach mehrmaligem Umsetzen der Biomasse ist der Kompost nach drei Monaten fertig. Die Mikroorganismen benötigen zur Kompostierung nur organische Masse, Luft und Wasser. Es werden also keinerlei Zusatzstoffe beigemischt. Monika Stöber erklärte den Teilnehmern, dass in zwei Händen voll Kompost so viele Mikroorganismen vorhanden sind, wie Menschen auf der Erde. Die Kompostierung ist das einzige Recycling, bei dem sich der Stoffkreislauf der Natur komplett wieder schließt.

Eigene Laboruntersuchungen und die Fremdüberwachung durch speziell zugelassene Prüflabors garantieren hochwertigen Kompost mit dem Gütezeichen RAL. So werden aus ca. 25000 Tonnen Grünschnitt und Bioabfall jährlich ca. 12000 cbm Qualitätskompost.

Abnehmer des Kompostes, den es je nach Bedarf, in verschiedenen Größen gibt, sind private Gartenbesitzer und dann vor allem die Landwirtschaft, Wein- und Spargelanbauer.

Ingrid Wolf