Der Apostelbrief

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Wie gewonnen, so …

Abschied von Redaktionsmitglied Uta Graupner
Graupner

Mit Uta Graupner verliert der Apostelbrief im Sommer ein fleißiges Redaktions­mitglied, mit den Graupners die Gemeinde eine aktive Familie. Wir haben nach den Ursachen geforscht.

Egal, ob auf dem Fußballplatz, auf der Straße oder in der Kirche – von den Graupners fehlt in Gerbrunn jede Spur. Was ist los?

Uta Graupner: Der Job ist Schuld! Nachdem wir über mehrere Jahre berufsbedingt eine Wochenendbeziehung mit all ihren Vorzügen und Nachteilen gelebt haben, hat es sich ergeben, dass der Arbeitsvertrag meines Mannes Torsten in Hannover entfristet wurde. Dadurch ergab sich nicht nur aus beruflicher Sicht eine reizvolle und vor allem planbare Perspektive für ihn, sondern auch endlich mal eine finanzielle Absicherung unserer Familie. Der Wunsch aller, die Familie jeden Abend und Morgen vereint zu erleben, hat uns bewogen, unseren Lebensschwerpunkt nach Hannover zu verlagern.

Ihr seit schon über sechs Jahre in Gerbrunn und wart überaus aktiv in der Gemeinde…

Uta Graupner: Torsten war im Kirchenvorstand, die meisten kennen ihn sicher als Lektor oder Mesner. Unsere Kinder waren oft im KiGo, in der von den Religionspädagogen geführten Kindergruppe, haben beim Krippenspiel und beim Kinderbibeltag mitgewirkt. Ich habe eher selten bei Familiengottesdiensten mitgewirkt und war natürlich im Redaktionsteam des Apostelbriefes tätig.

Wie bist zur Aufgabe des Apostelbriefes gekommen?

Uta Graupner: Ich wurde angesprochen und kann so schwer »Nein« sagen. Also habe ich – zu dieser Zeit habe ich meine Doktorarbeit geschrieben – noch ein paar Monate Aufschub bekommen und dann gings los. Ich fand die Aufgabe durchaus interessant und reizvoll.

Hattest Du redaktionelle Erfahrung oder war alles neu für Dich? Was war die größte Herausforderung?

Uta Graupner: Die Themen, zu denen ich schreiben sollte, waren neu und damit auch der Stil. Vorher waren es eher berufliche Dinge wie Projektberichte, Analysenberichte, Studienarbeiten, die ich verfasst habe. Da dominiert die Passiv-Form.

Noch ist kein Nachfolger für Dich gefunden. Was erwartet denjenigen oder diejenige, die Deinen Job im Apostelbriefteam übernimmt?

Uta Graupner: In jedem Fall eine interessante Aufgabe, deren Richtung und Themen er selbst mitbestimmen kann. Das Lukrative: Man ist engagiert, muss aber nur alle zwei Monate für etwa zwei Abende konzentriert arbeiten, dann ist die Sache erledigt. Die Gestaltung, Druck und den Internetauftritt übernehmen andere. Damit ist die Last auf viele Schultern verteilt.

Was wird Dir an Gerbrunn fehlen?

Uta Graupner: Die Menschen, die ich in den letzten Jahren kennen- und mögen gelernt habe. Die offene und gastfreundlichen Gottesdienstbesucher der Apostelgemeinde, in der sich vor sechs Jahren die Beziehungen zu den Gerbrunnern zu entwickeln begannen. Die Landschaft, in der der Ort liegt – in Hannover gibt es nur flaches Land.

Wie sieht die Zukunft aus? Kommt Ihr irgendwann zurück?

Uta Graupner: Zu dem einen oder anderen Besuch bei den Freunden unserer Kinder werden wir sicherlich nach Gerbrunn fahren. Zum Leben? Vorerst nicht. Aber man soll ja niemals nie sagen.

Hast Du Wünsche für die Gemeinde?

Uta Graupner: Ich wünsche mir, dass die Gemeinde auch weiterhin Familien mit Kindern für sich begeistern kann und die Kinder- und Jugendarbeit sich wieder stärker etablieren kann. Das der Kindergarten-Neubau und die anschließende Nutzung positiv verlaufen wird. Das sich noch mehr Gemeindemitglieder, je nach ihren Fähigkeiten, in der Gemeinde engagieren. Und natürlich einen allzeit toleranten, aber auch kritischen Pfarrer, der es versteht, zusammen mit dem Kirchenvorstand, die Gemeinde mit all ihren unterschiedlichen Mitgliedern und deren Charakteren geschickt zu verbinden und zu führen.

Das Team des Apostelbriefes und die ganze Gemeinde bedankt sich bei Dir, liebe Uta, und bei Deiner ganzen Fami lie für die schönen Jahre und Eure Hilfe, das Gemeindeleben so lebendig zu gestalten.

Das Interview führte unser Redaktionsmitglied Jörn Ballhaus.