Der Apostelbrief

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Fragen

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In seinem zugegeben teils albernen, teils aber auch sehr tiefgründigen Roman »Per Anhalter durch die Galaxis« beschreibt Douglas Adams eine Rasse außerirdischer Wesen, die einen Riesencomputer bauen, der die Antwort auf die »Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest« finden soll. Nach zwei Millionen Jahren spuckt der Computer die Antwort aus: »42«. Die Erbauer sind entsetzt. Der Computer gibt aber zu bedenken, dass sie vielleicht einfach nicht die richtige Frage gestellt hätten.

In der Tat kommt es oft darauf an, die richtigen Fragen zu stellen, um eine erhellende Antwort zu bekommen.

Im Matthäus-Evangelium wird berichtet, wie Jesus seinen Jüngern Fragen stellt (Mt. 16, 13-20). Er fragt sie, für wen die Leute ihn halten. Jesus will ganz offensichtlich, dass seine Leute wissen, was die Gesellschaft, in der sie leben, bewegt. Statt sich in einen frommen Winkel zurückzuziehen sollen sie mitten in der Welt als seine Jünger und Zeugen leben.

Dann stellt Jesus noch eine weitere Frage: »Und für wen haltet Ihr mich?« Petrus, der vorlauteste der Jünger, antwortet darauf mit dem Glaubensbekenntnis der frühen Christenheit: »du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes«.

»Dieselbe Frage stellt sich jedem, der mit der Botschaft des Evangeliums in Berührung kommt. Was fange ich nun mit dem an, was da von Jesus und von Gott berichtet wird. Wer ist dieser Jesus wirklich? Für einen Menschen, der damit konfrontiert wird, gibt es wohl keine wichtigere Frage. Von der Antwort die jede und jeder einzelne von uns auf diese Frage gibt, hängt unser ganzes Leben ab.«

Zu erkennen, dass der Jesus von Nazareth, von dem die Evangelien berichten, tatsächlich der Sohn Gottes ist, war damals für Petrus und ist für uns heute nicht das Ergebnis eigener philosophisch-theologischer Schlussfolgerungen. Es war und ist ein Geschenk Gottes, wenn Menschen das begreifen können.

Das Bekenntnis zu Jesus als dem Christus, dem Sohn des lebendigen Gottes macht einen Menschen zum Christen, wie man in Römer 10, 9.10 nachlesen kann.

Damit ist der Fall aber noch nicht erledigt. Denn, wenn unser Glaube auf unseren Alltag trifft, stellt sich immer wieder die Frage: Wer ist dieser Jesus Christus für mich? Welche Bedeutung messe ich ihm in meinem Alltag in Beruf, in der Familie, im Sportverein oder im Kirchenchor bei?

Aus unserer Antwort auf diese Fragen folgen dann die Antworten auf ganz viele andere Fragen. Voraussetzung ist aber, dass wir die entscheidende Frage überhaupt gestellt haben.

-pv-