Der Apostelbrief

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Gottesdienst mit der OBA

Drei Jahre ist es mittlerweile her, dass die Offene Behindertenarbeit (kurz OBA) gemeinsam mit der Gemeinde in der Apostelkirche Gerbrunn Gottesdienst gefeiert hat. Jetzt ist es wieder soweit, am 27. April ist wieder Zeit für gemeinsame Lieder, Gebete und Andachten. Der Apostelbrief sprach aus diesem Anlass mit Silke Trost, Leiterin der OBA beim Diakonischen Werk Würzburg e.V.

Sehr geehrte Frau Trost, für alle die, die noch nichts mit der OBA zu tun hatten: Was tun Sie genau?

Die Offene Behindertenarbeit gibt es in Würzburg schon seit etwa 30 Jahren. Zu Beginn ging es um Freizeitreisen für Menschen mit Behinderung, begleitet von Studierenden, die sich »kümmerten«. Über die Jahrzehnte hinweg ist aber der Gedanke des »Hilfebedürftigen und des Hilfeempfängers« in den Hintergrund getreten. Wir stehen für Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe, gleichberechtigt und tolerant. Dabei bilden die Kontakte und die Begegnung den Mittelpunkt, mögliche Barrieren sollen abgebaut werden. Die OBA leistet damit einen Beitrag für eine »inklusive« Gesellschaft, in der Heterogenität das Normale ist und Menschen lernen, miteinander gut klarzukommen.

Welche Angebote können Sie heute behinderten und nicht behinderten Menschen machen?

Alle unsere Angebote sind offen für junge Menschen mit und ohne Behinderung. Wir bieten verschiedene regelmäßige Kurse und Gruppen an wie einen Englischkurs, die Reitgruppe, den City-Treff, unsere Frauengruppe und den Männerstammtisch, zwei Kochgruppen sowie die Kreativwerkstatt. Jeden Mittwoch hat das Cafe im Pavillon – unsere Begegnungsstätte - geöffnet. Regelmäßig finden auch Urlaubsreisen ins In- und Ausland statt. Darüber hinaus gibt es innerhalb der OBA diverse Projekte mit Kirchengemeinden, Schulen und zum Beispiel auch der Bereitschaftspolizei, um das Thema Behinderung noch mehr in die Gesellschaft hineinzutragen.

Wenn sich jemand in der OBA engagieren will: Welche Möglichkeiten gibt es? Welche Qualifikation braucht man? Wie stellt man es an?

In der OBA ist Platz für viele Fähigkeiten und Talente. Jeder kann sich nach den eigenen Möglichkeiten ehrenamtlich einbringen: Als Teammitglied im Cafe an der Theke oder beim Bedienen, als Kursleitung oder einfach als TeilnehmerIn an den zahlreichen Gruppen und Kursen. Voraussetzung sind Verlässlichkeit, Freude an Begegnung mit anderen Menschen und Offenheit für die Auseinandersetzung mit dem Thema Behinderung.

Ein gemeinsamer Gottesdienst von OBA und Apostelkirche: Woher stammt die Idee?

Begonnen hat die Zusammenarbeit bei meiner Vorgängerin Henrike Staab-Kupke. Schon damals stellte sich die Kooperation mit den engagierten Gemeindegliedern aus Gerbrunn als sehr fruchtbar dar und gab beiden Seiten viel. Für Gerbrunn ist die Zusammenarbeit mit der OBA und auch mit dem Thema Behinderung ein Stück Normalität geworden und das wünschten wir uns für viele Kirchengemeinden.

Oba

Was können wir für den 27.April erwarten? Wie sieht das Programm aus?

Wir machen keine Sonderveranstaltung, sondern sind eingeladen, den ganz normalen Sonntagsgottesdienst der Apostelgemeinde mitzugestalten. Schon unsere Vorbereitungstreffen waren sehr intensiv und haben viel Freude bereitet. Der Gottesdienst trägt den Titel »Zeit des Wachsens und Reifens« und den »Untertitel« »Das Leben im Rhythmus der Jahreszeiten«. Wir freuen uns alle auf regen Besuch!

Vielen Dank für das Gespräch!

Jörn Ballhaus

Falls Sie Fragen zur OBA haben sollten, können Sie diese gerne an Frau Trost
per Mail (