Der Apostelbrief

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Nr. 152
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Unsere Kirche - Aktuelles aus dem Bauausschuss

Sucht man unsere Kirche, so muss man nahe hingehen und genau hinschauen, um das Gebäude als Kirche zu identifizieren. Kein mächtiger Bau, kein hohes, wuchtiges Gebäude, nicht voluminöser als die umliegende Wohnungsbebauung, kein Glockenturm weisen auf das Gebäude in der Kopernikusstrasse hin. Erst ein Kreuz über dem Eingang, ein bescheidener Glockenträger mit einer kleinen Glocke in Stahlkonstruktion, nicht höher als das Erdgeschoss, zeigen, dass es eine Kirche ist. Unsere Apostelkirche wurde Anfang der 1980er gebaut und am 11. Juli 1982 eingeweiht. Das ist jetzt gut 40 Jahre her, in Menschenleben gerechnet eine Generation. Gebaut wurde sie vom Würzburger Architekturbüro Grellmann nach den Vorstellungen des damaligen Kirchenvorstandes. Ein Gebäude im Erscheinungsbild eher bescheiden für eine Kirche, solide und modern gebaut, mit Sichtkonstruktionen, Sichtmauerwerk, Sichtbeton, Holzbindern, Ziegeleindeckung, Glas und Natursteinbelag – mit einem wirtschaftlichen, wandelbaren und vielfältig nutzbaren Raumprogramm, mit hellen freundlichen Räumen mit Blick auf den Altort, zur Gemeindemitte, und für die damalige Zeit mit guter Haustechnik (Fußbodenheizung), ein Gebäude von außen klein, von innen groß, im eigentlichen Sinne ein Gemeindezentrum, ein Ort der Begegnung.

Bauausschuss

Aufgrund der soliden Bauweise waren in den letzten Jahrzehnten keine größeren Reparaturen und Investitionen nötig. Auch sind die Kirchenvorsteher sparsam und behutsam mit dem Gebäude und mit den finanziellen Rücklagen umgegangen, so dass sich eine Rücklage gebildet hat – dafür Respekt und Dank an die „Gründer-Generation“! Aber die Zeit bleibt nicht stehen – auch am solidesten Bauwerk nagt der Zahn der Zeit. Jetzt steht sozusagen die 2. Generation in der Pflicht zu handeln: Veränderte gesetzliche Bauvorschriften müssen umgesetztwerden, das eine oder andere Bauteil unterliegt dem natürlichen Verschleiß, und manches gehört entsprechend den aktuellen Bedürfnissen erneuert.

Bauausschuss

In regelmäßigen Zeitabschnitten führt der Sicherheitsbeauftragte der Gesamtkirchenverwaltung (GKV) in Begleitung des KV Bauausschusses eine Baubegehung durch. Die zuständige Architektin der GKV Würzburg, sowie der zuständige Architekt der Landeskirche begutachten ca. alle vier Jahre den Bauzustand.

Wir haben innerhalb des Kirchenvorstandes einen kompetenten Bauausschuss gebildet, der turnusmäßig alle zwei Monate tagt. Unter der Leitung von Frau Pfarrerin Julia Conrad sind hierfür verantwortlich: Prof. Dr. Helmut Stark, derzeit auch verantwortlich für den Bau eines neuen Universitätsgebäudes in Bonn, Herr Thomas Plauk, Ingenieur der Elektrotechnik, derzeit auch in der Funktion als Hausmeister beschäftigt, bestens vertraut mit Installationsfragen, und Herr Gerhard Schmidt, ein erfahrener Architekt.

Während dieser gesonderten Sitzungen werden die aktuellen baulichen Vorhaben im Detail abgeklärt und zur Beschlussfassung für die regulären Kirchenvorstandssitzungen vorbereitet. Am Bau festgestellte Mängel werden in diesem Gremium besprochen und die entsprechenden Handwerker mit den notwendigen Arbeiten beauftragt. Kleine Mängel werden zeitnah repariert, bevor sie zu großen Mängeln werden und dann richtig ins Geld gehen. Wie zu erwarten, mussten nach 40 Jahren einige größere Baumaßnahmen durchgeführt werden.

Die aus Gründen des Brandschutzes notwendige Fluchttreppe wurde vorletztes Jahr realisiert und letztes Jahr abgerechnet: Gesamtkosten ca. 70.000 EUR. Über diese Baumaßnahme wurde bereits gesondert in den vorherigen Apostelbriefen berichtet.

Als Maßnahmen zur Erhaltung der vorhandenen Bausubstanz wurden im Jahr 2023 folgende Arbeiten ausgeführt:

Betonsanierungsarbeiten: Auftragssumme ca. 4.500 EUR. Die tragenden Betonkonsolen im Bereich des UG auf der Südseite (Gartenseite) waren beschädigt. Die Köpfe der Stahlbetonträger wiesen Risse auf. Die freigelegten Bewährungsstähle waren auch schon rostig. Die betreffenden Stellen wurden freigelegt. Die Stähle wurden entrostet und beschichtet. Der Beton wurde form- und flächenbündig ergänzt.

Bauausschuss
Bauausschuss

Holzarbeiten: Auftragssumme ca. 10.000 EUR. Ein der Witterung exponierter Holzrandträger auf der Süd-West-Seite war vollkommen vermorscht. Auch dieses tragende Bauteil musste umgehend erneuert werden. Das Gebäude musste provisorisch abgestützt werden, dafür wurde der Bereich eingerüstet. Das schadhafte Holz wurde ausgebaut und der Träger mit gesundem Brettschichtholz fachgerecht nach Angaben des Statikers ergänzt.

Elektroinstallationsarbeiten: Auftragssumme ca. 13.000 EUR. Im Zuge des eChecks wurde festgestellt, dass die vorhandenen Schalter und Steckdosen schadhaft sind, dass die Schutzeinrichtungen in den Steckdosen veraltet, teilweise defekt sind, und nicht mehr den gängigen Vorschriften entsprechen.

Die oben genannten Maßnahmen bedurften der landeskirchlichen Baugenehmigung. Nach Begutachtung des zuständigen Architekten wurde die Baugenehmigung erteilt. Die Baumaßnahmen wurden mit ca. 1/3 der Baukosten bezuschusst. Für die Erneuerung der Steckdosen gab es sogar zusätzlich eine Ergänzungszuweisung der GKV.

Beleuchtung: Auftragssumme ca. 4.500 EUR. Die Beleuchtung im Gottesdienstraum entsprach schon lange nicht mehr den heutigen Normen und Ansprüchen. Aufgrund von Bemusterungen wurden neue Strahler installiert.

Heizungsinstallation: Auftragssumme ca. 4.000 EUR. Nach 40 Jahren Betriebszeit gab die Steuerung der Fußbodenheizung im Bereich des Erdgeschosses ihren Geist auf. Sie wurde erneuert. Das nicht zuletzt im Sinne der Energie- und somit der Kosteneinsparung, um gezielt raum- und zeitbezogen das Gebäude zu beheizen.

Elektroinstallation, eCheck: Auftragssumme ca. 2.500 EUR. Seit langer Zeit wurde wieder mal ein Elektro-Check durchgeführt. Es wurden erhebliche Mängel festgestellt, die behoben werden müssen.

Des weiteren wurden verschiedene kleinere Reparaturarbeiten turnusmäßig wie „Kundendienstarbeiten“ durchgeführt: Baumpflege, Blitzschutzarbeiten, Kaminkehrer, Glaserarbeiten, Schreinerarbeiten, Jalousienarbeiten usw. Wir arbeiten regelmäßig mit örtlichen Handwerkern zusammen, mit denen wir ein gutes vertrauensvolles Verhältnis pflegen und die zuverlässig und schnell für uns tätig werden. Ein Beispiel: Vor kurzem fiel an einem Samstag unsere Fußbodenheizung aus. Für das Wochenende war eine wichtige Veranstaltung unserer Konfirmanden zusammen mit den Konfirmanden der Auferstehungskirche und der Friedenskirche geplant. Nach einem kurzen Anruf war unser Heizungsmonteur vor Ort und hat am Samstag eine kaputte Pumpe ausgetauscht und die Heizung zum Laufen gebracht. So konnte die vorgesehene Veranstaltung wie geplant erfolgreich stattfinden. Im Kindergottesdienstraum und in den Jugendräumen konnten die Jugendlichen auf dem warmen Boden in Schlafsäcken übernachten. Aktuell werden im Bauausschuss Weichen für erforderliche Arbeiten und Investitionen im neuen Jahr 2024 gestellt: Bestuhlung im Clubraum, WLAN, Homepage und diverse Ausstattungen.

Bauausschuss

Eine Schlussbemerkung - Ein Gebäude, so auch eine Kirche, ist ein Werkzeug, eine Kulisse, eine Bühne für die Arbeit und das Leben, das darin stattfindet. Ich bin der Überzeugung, dass uns mit unserer Kirche ein gutes Werkzeug zur Verfügung steht mit besten Voraussetzungen die neuen Herausforderungen auch für eine erweiterte Nutzung zu meistern.

Gerhard Schmidt