Sechs Jahre sind eine ganz schön lange Zeit. Als im Herbst 2018 ein Pfarrer und 14 Ehrenamtliche des gewählten, berufenen und erweiterten Kirchenvorstands ihre Arbeit aufnahmen, taten sie das sicher in der Überzeugung, die Kirchengemeinde Gerbrunn-Apostelkirche gemeinsam weiterhin auf gutem Kurs zu führen, Altbewährtes zu bewahren und Neues auszuprobieren, wo das für die Gemeindeentwicklung förderlich er- schien.
Sicher, die Herausforderungen einer Kirche im Wandel waren schon damals deutlich zu spüren: Bedeutungsverlust, Mitgliederschwund, zunehmende Bau- und Verwaltungslasten - das alles ist nicht erst in den letzten sechs Jahren um die Ecke gekommen. Dem zu begegnen gab es frische Ideen und den erklärten Willen zur geistlichen Gestaltung des Gemeindelebens.
Doch dann kam mit Corona das gemeinschaftliche, nicht nur das Gemeindeleben zum Erliegen; Krisenmanagement war gefragt angesichts einer Bedrohung, die niemand so recht einschätzen konnte, mit der noch keiner Erfahrung hatte. Das hat Kraft gekostet. Die ein oder andere persönliche Veränderung und Entscheidung kam dazu, der Abschied von einem langgedienten und vertrauten Pfarrer, die Zeit der Vakanz, die Gewöhnung an eine neue Pfarrerin, der Neustart des Gemeindelebens nach der Pandemie. Das ist viel. Viel mehr und anderes, als im Herbst 2018 absehbar war.
Und nun nehmen wir wieder Anlauf: am 20. Oktober 2024 sind die Christinnen und Christen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern aufgerufen, in ihrer Kirchengemeinde das Leitungsgremium, den Kirchenvorstand (KV) zu wählen. Die Idee ist, aus möglichst vielen Bereichen der Gemeinde – verschiedenen Alters- und Berufsgruppen, Alteingesessenen und Neuzugezogenen, Gottesdienstbegeisterten und freundlich Distanzierten, allein oder in Gemeinschaft Lebenden – Menschen zu finden, die sich für die Geschicke der Kirchengemeinde zur Wahl stellen.
Menschen, die sagen: ja, ich habe Ideen, wie christlicher Glaube vor Ort gelebt werden kann, und möchte mich dafür einsetzen. Menschen, die sagen: ja, ich bringe aus meinem Alltag Fähigkeiten mit, die für die Gemeindeleitung wichtig sein könnten – soziale, mediale, handwerkliche, rechtliche, wirtschaftliche, kreative Fähigkeiten, die ich auch ehrenamtlich in meiner Freizeit der Gemeinde zur Verfügung stellen möchte. Menschen, die sagen: ja, es macht mir Freude, in demokratischen Strukturen mit anderen Menschen in den Austausch zu gehen und gemeinsam zu guten Lösungen, vielleicht auch neuen Perspektiven zu kommen. Menschen, die sagen: ja, Kirche vor Ort ist mir so wichtig, dass ich mich für eine bestimmte Zeit verpflichten möchte, hier Prioritäten zu setzen.
Ob das dann tatsächlich sechs Jahre werden – das kann niemand sagen, das haben wir eigentlich auch schon vor Corona gewusst. Umso wichtiger ist es, dass wir in den kommenden Monaten all die Menschen kennenlernen, die das ein oder andere Ja! zum KV bei sich verspüren. Bis Mitte Mai wird sich ein kleiner Ausschuss aus KV-Mitgliedern und Gemeindegliedern darum kümmern, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten anzusprechen. Aber auch unsere Sicht auf die Gemeinde ist nur eine eingeschränkte, also bitte: Warten Sie nicht darauf, dass wir Sie fragen, kommen Sie bei Interesse gerne auf uns zu. Die derzeitigen KV-Mitglieder finden Sie auf unserer Homepage, sprechen oder schreiben Sie uns an. In einem persönlichen Gespräch klären wir dann alle Fragen rund um die Arbeit des Kirchenvorstand und um Ihre Kandidatur.
Wenn Sie vorab mehr über die Arbeit des Kirchenvorstands erfahren möchten: ► hier können Sie sich gerne zum Newsletter anmelden, der in lockerer Form Auskunft über die Arbeit des Kirchenvorstands etwa monatlich versendet.
Oder Sie schreiben mir direkt eine Email: lujioc.anrdakleb.de
Ich freue mich auf Sie!
Ihre Pfarrerin Julia Conrad